Und schon wieder das Thema Konfirmation!
Am Gründonnerstag wird hier bei uns auf dem Land immer der Gottesdienst von den aktuellen Konfirmaden gestaltet. Beginn um 19 Uhr und los geht's:
Reinkommen, Gesangbuch empfangen und gute Plätze aussuchen, hinsetzten.
Die kleinsten zum Gang die Großen nach außen (also Tochterkind, dann ich und ganz innen Oma R., wir haben eine 3er-Bank erwischt). Vorne am Altar wird ein letztes Mal der Text gelesen und die Mikros gecheckt, wie es neudeutsch heißt!
Dann Glockengebömmel und die Orgel spielt. Die restlichen Verwandten der anderen Kinder, bzw. eher Jugendlichen setzten sich dann schnell hin.
Während des gesamten Gottesdienstes mußte ich zu beiden Seiten Fragen beantworten, zum Tochterkind immer die Warum?-Fragen und von Oma R. kamen eher die Wer?-Fragen *hihi*. Also Fragen aus der Gattung Warum? waren so Themen wie:
"Warum sitzen die Konfis vorne?" - "Warum sind da oben so komische Stangen?" (darauf folgte eine kurze und knappe Erklärung der Orgel mitsamt Pfeifen!) - "Warum singen wir jetzt?" - "Warum, warum, warum ....."
Da waren die Wer?-Fragen leichter zu beantworten, schließlich kennt Oma R. doch die ganzen Kinder bereits aus dem Kiga oder der Grundschule, da mußte ich ihr nur noch jeweils die Verwandten (Mama, Papa, Oma ...) zuordnen.
Dann kam plötzlich etwas, was beide (Tochterkind und Oma R.) aus ihrer Fragenwelt aufschrecken ließ: wir erheben uns, kommen zum Altar und stellen uns im Kreis auf.
Jetzt eine Was?-Frage: "Was kommt denn jetzt?" - "Na das Abendmahl!!!"
Ohje, da war plötzlich bei beiden verkehrte Welt:
Oma R.: "Warum muß ich mit nach vorne?" - "Weil alle Verwandten mitmachen sollen!"
Tochterkind: "Wer darf da denn alles mit nach vorne, ich auch?" - "Ja du auch!" Fragender Blick von Oma R., die das nicht kannte, daß 8jährige Kinder auch mit zum Abendmahl gehen dürfen (aber in der Kinder-Bibel-Woche haben wir das sogar schon mit 4-5 Jährigen gemacht!), da habe ich nur genickt und Tochterkind ging mit zum Altar. Kurzer Tipp von Mutter zu Tochter: wenn der Mann dir das Brot gibt, sagst du Amen und wenn der Pfarrer mit dem Kelch kommt, das Brot kurz eintippen und dann ab in die Schnute damit!
Gesagt - getan!
Anschließend einmal Händchenhalten (also großen Kreis um den Altar bilden) und Segen empfangen, dann wieder zurück zum Platz!
Tochterkind stolz wie Oskar und Oma R. immer noch fragend *hihi*.
Nun durften 12 Konfirmanden noch nach dem Vorlesen eines jeweils kurzen Textes eine Kerze ausblasen und Tochterkind zählte fleißig mit.
Jetzt brannte nur noch die Christus-Kerze und nach einem letzten Gebet verließen wir still die Kirche!
Schön war's und draußen erleichtertes Aufatmen bei allen Konfirmanden. Das war die letzte Aktion vor dem besonderen Tag, sozusagen die Premiere!
Jetzt werden wir das Osterfest, glaube ich, wie in allen Konfirmanden-Familien etwas anders begehen (also hoffentlich feierlicher!) als üblich, weil die Kinder ja die Geschichte von Jesus im Konfirmanden-Unterricht ausführlich bearbeitet haben!
Und Tochterkind sagte draußen vor der Kirche, also im Anschluß an den Gottesdienst: "Mama, die Geschichte von Jesus' Kreuzigung und die Auferstehung kenne ich schon längst, das haben wir in der Schule auch durchgenommen!"
Na prima, christliche Gedanken in den Köpfen meiner Kinder! (Ich lass' diese Aussage einfach 'mal ohne Bewertung so stehen.)
Euch allen wünsche ich ein schönes und erholsames Osterfest im Kreise eurer Lieben und schicke euch ganz viele liebe Grüße
Petra ;o)
Wenn ich mal so überlege, wie abwechslungsreich der Konfirmandenunterricht mittlerweile ist, bei uns gab es mehrfach verschiedene Projekte, die echt interessant waren. "Zu meiner Zeit" ging's einfach einmal die Woche zum Unterricht in die Kirche :o)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Coco